Kronprinzessin Mette-Marit von Norwegen

Inhaltsverzeichnis
Kronprinzessin Mette-Marit von Norwegen
- Bürgerlicher Name: Mette-Marit Tjessem Høiby
- Titel: Kronprinzessin von Norwegen
- Geburtsdatum: 19. August 1973
- Geburtsort: Kristiansand (Norwegen)
- Größe: 170 cm
- Familienstand: verheiratet mit Kronprinz Haakon Magnus von Norwegen
- Sternzeichen: Löwe
- Kinder: Prinzessin Ingrid Alexandra von Norwegen (*2004), Prinz Sverre Magnus von Norwegen (*2005), Marius Borg Høiby (*1997)
- Wohnort: Gut Skaugum in Asker nahe Oslo
- Ausbildung: Studium an der Hochschule Agder und an der Universität Oslo
Studium der Entwicklungspolitik an der SOAS (School of Oriental and African Studies) University of London
Teilzeitstudium an der Norwegian School of Management in Oslo
Familienidylle mit Verfallsdatum
Kronprinzessin Mette-Marit von Norwegen kam nach zwei Jungen und einem Mädchen am 19. August 1973 als viertes Kind der Bankkauffrau Marit Tjessem Høiby und des Publizisten Sven O. Høiby zur Welt. Die Familie führte ein naturverbundenes, bodenständiges Dasein in Kristiansand (Süd-Norwegen), das jedoch schon früh vom Alkoholismus des Vaters überschattet wurde. Als Mette-Marit elf Jahre alt war, ließen ihre Eltern sich scheiden. Mette-Marit blieb bei ihrer Mutter und ihrem neuen Lebensgefährten Rolf Berntsen; sie wuchs mit dessen Sohn Trond auf.
Nach dem Abitur an der Kristiansander Kathedralschule 1994 legte Kronprinzessin Mette-Marit von Norwegen das Examen philosophicum an der Hochschule Agder ab. Die Einschreibung an der Universität in Oslo markiert den Beginn eines exzessiven Partylebens, in dem Alkohol und Drogen eine zentrale Rolle spielten.
Ein Sohn und ein Kronprinz - das ungewöhnliche Leben von Kronprinzessin Mette-Marit von Norwegen
Marius Borg Høiby, ihr erster Sohn, kam am 13. Januar 1997 zur Welt. Von seinem Vater Morten lebte sie bereits getrennt, als sie noch schwanger war. Die junge, alleinerziehende Mutter verdiente den Lebensunterhalt für sich und ihr Kind als Kellnerin. Auf dem Quart-Musikfestival, das bis 2009 alljährlich in ihrer Heimatstadt Kristiansand stattfand, begegnete sie 1999 einem echten Prinzen. Der Rest ist Geschichte ...
Kronprinzessin Mette-Marit von Norwegen und Kronprinz Haakon lernten einander über gemeinsame Freunde kennen. Es funkte sofort, und bereits im Dezember 2000 informierte das Liebespaar die Öffentlichkeit über seine Verlobung. Das allerdings stieß beim Volk definitiv nicht auf ungeteilte Zustimmung. Dagegen, dass eine Bürgerliche die künftige Königin ihres Landes werden sollte, hatten die wenigsten Norweger etwas einzuwenden. Eigensinn in Sachen Liebe kannte man ja bereits vom amtierenden Monarchen. Schon eher stellte es nach Volkes Meinung ein Problem dar, dass Mette-Marit ein uneheliches Kind in den Palast mitbrachte. Und vollends als Skandal empfand die Öffentlichkeit die Vergangenheit der jungen Frau als ungebärdiges, drogenkonsumierendes Party-Girl.
Königliche Solidarität
Allerdings hatten die Bedenkenträger die Rechnung ohne ihr weltoffenes Königshaus gemacht. Harald V. hatte zwar gehofft, dass sein Sohn sich in eine Blaublütige verlieben würde. Dahinter stand aber lediglich die Erinnerung an die schwierigen Jahre und die Ablehnung, die er - nicht zuletzt vom eigenen Vater - wegen seiner Heiratspläne mit der bürgerlichen Sonja Haraldsen erfuhr hatte.
König und Königin unterstützten Kronprinz Haakon von Norwegen bedingungslos. Besonders Königin Sonja von Norwegen kümmerte sich um den kleinen Marius wie um einen eigenen Enkel und ließ sich dabei auch gerne fotografieren. Von so viel Solidarität profitierte die ganze Familie: Dass das Königspaar sich von seiner herzlichsten Seite zeigte, ließ die familienbewussten Norweger nicht kalt. Allmählich erlebte auch Kronprinzessin Mette-Marit von Norwegen Sympathie oder zumindest Akzeptanz.
König Harald von Norwegen ermutigte Mette-Marit, kurz vor ihrer Vermählung, öffentlich über ihre Probleme und Fehler der Vergangenheit zu sprechen und so der Skandalpresse den Wind aus den Segeln zu nehmen. Am Tag der Trauung, dem 25. August 2001, richtete der König anerkennende Worte an die Braut: "Du bist keine gewöhnliche junge Frau, sondern du bist ein außergewöhnlicher Mensch. Ungewöhnlich engagiert, ungewöhnlich mutig (...) und du bist außergewöhnlich verliebt in Haakon." Das Liebesgeständnis des Bräutigams schließlich rührte die ganze Welt: "Ich war noch nie so schwach und noch nie so stark. Mette-Marit, ich liebe dich!"
Kronprinzessin Mette-Marit von Norwegen & Kronprinz Haakon: Licht und Schatten ihrer Liebe
Zwei Jahre nach der Hochzeit war Kronprinzessin Mette-Marit von Norwegen mit dem ersten gemeinsamen Kind, Kronprinzessin Ingrid Alexandra (*2004), schwanger. Die Geburt von Prinz Sverre Magnus (*2005) folgte ein Jahr später. Das Glück der royalen Patchworkfamilie, zu der auch der kleine Marius gehörte, schien perfekt. Es dauerte jedoch nicht lange, bis die ersten grauen Wolken am Horizont aufzogen.
Das Leben und ihre Rolle als Königin sollten für Kronprinzessin Mette-Marit von Norwegen diverse Prüfungen und Schicksalsschläge bereithalten. Rückblickend betrachtet, ist die Bewältigung ihrer quälenden Flugangst wohl eines der geringeren Probleme. Schwerer wogen der anhaltende Alkoholismus ihres leiblichen Vaters und ein unfassbarer Vertrauensbruch: Sven O. Høiby versorgte die Presse gegen gute Bezahlung mit privaten Informationen und Fotos aus ihrer Kindheit. Erst nach seinem Tod 2007 offenbarte sie, dass sie und ihre Geschwister schon als Kinder versucht hatten, die Krankheit des Vaters vor Freunden und Bekannten geheim zu halten. Beim schrecklichen Massaker auf der Insel Utøya im Jahr 2011 schließlich kam Mette-Marits Stiefbruder Trond ums Leben. Er war Polizist, hatte mehrere Kinder vor dem Attentäter in Sicherheit gebracht und wurde von diesem erschossen, als er ihn aufhalten wollte.
Diagnose Lungenfibrose: Kronprinzessin Mette-Marit von Norwegen hat eine schwere Krankheit
Im Herbst 2018, nachdem Mette-Marit sich immer häufiger zu schwach und krank gefühlt hatte, um ihren repräsentativen Pflichten nachzukommen, stellten die Ärzte bei ihr chronische Lungenfibrose fest. Bei dieser unheilbaren Erkrankung entzündet sich das Bindegewebe der Lunge, wobei die Wand der Lungenbläschen vernarbt und verhärtet. Sie verlieren ihre Funktion, und die Aufnahme von Sauerstoff wird immer schwieriger. Weil die Krankheit oft sehr spät bemerkt wird, liegt die Lebenserwartung vieler Patienten bei weniger als zwei Jahren; häufig ist eine Lungentransplantation der letzte Ausweg.
Bei Kronprinzessin Mette-Marit von Norwegen wurde die progressive Autoimmunerkrankung zum Glück früh diagnostiziert. Zudem leidet sie an einer Form der Lungenfibrose, die gut auf Medikamente anspricht und eine längere Lebenserwartung auch ohne Lungentransplantationwahrscheinlich macht. In einem Interview, das Haakon und Mette-Marit dem norwegischen Rundfunksender NRK gaben, sprach die Kronprinzessin über die Veränderungen und die neuen Prioritäten, die sich durch die Diagnose zwangsläufig ergaben. "Chronisch krank zu sein", erklärte sie, "bedeutet für mich, ein schlechtes Gewissen zu haben für alles, das ich nicht tun kann." Doch es sei ihr eben auch klar geworden, dass "ich mich nicht als Kronprinzessin definieren muss, sondern zuerst Mette sein kann".
Über das ernste Thema der Erkrankung hinaus zeigte das Interview eins sehr deutlich: Die Liebe zwischen Kronprinz und Kronprinzessin ist auch nach 20 Jahren stärker denn je. Auch wenn die Gesundheit der Prinzessin, zumal in Zeiten von Corona, eine ruhigere und aufmerksame Lebensführung erforderlich machen: Das royale Paar und seine Kinder lieben es, möglichst viel Zeit zusammen zu verbringen - am liebsten mit sportlichen Aktivitäten an der frischen Luft, wie Skifahren, Segeln und Wander
Schirmherrschaft und soziale Anliegen
Die Interessen von Kronprinzessin Mette-Marit waren von Kindheit an breit gefächert. Abgesehen vom Sport liegen ihr Literatur, Film und Theater besonders am Herzen - ganz zu schweigen von ihrem humanitärem Engagement. So wundert es wenig, dass die Kronprinzessin Schirmherrin zahlreicher kultureller und sozialer Organisation und Institutionen ist, darunter (um nur einige zu nennen):
- das Kinderfilmfestival
- der norwegische Mädchenchor
- FOKUS - Forum für Frauen und Entwicklung
- das norwegische Rotes Kreuz
- der norwegische Pfadfinderverband
- das Kammermusikfestival von Risør (Süd-Norwegen)
- der Rat für psychische Gesundheit